Jetzt mal Butter bei die Fische: Auf der Gamescom tummeln sich nicht wirklich viele Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts herum. Dementsprechend dominieren Männer das typischen Gamescom Bild.
Der Testosteron Überschuss auf der Messe ist so hoch, dass selbst ich, meine Männlichkeit unter Beweis stellen und einen wirklich schlechten Spruch ablassen musste.

Am dritten Gamescom-Tag, war ich zwischen zwei Terminen mit einem Kumpel auf der Suche nach coolen T-Shirts unterwegs, als plötzlich mein Wiener-Gemeindebau (zu deutsch Plattenbausiedlung)-Alter Ego überhandnahm und mir ein richtig, schlechter Spruch entflieht. Ein so schlechter und unwitziger Gag, der mich nun meine letzten Street cred kosten würde.

Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, was ich gesagt habe. Irgendetwas mit Stehvermögen und Potenzpillen.
Vielleicht lag es an der nicht vorhandenen Frischluft, vielleicht war es der Nahrungs- und Wassermangel. Zu diesem Zeitpunkt fanden wir uns unglaublich lustig. Ein wahrer 5-Sekunden Schenkelklopfer.

Abgesehen davon, dass ich scheinbar nicht viel mehr Humor als Mario Barth habe, wie viel Wahrheit steckt wirklich in dem Spruch?

Wieso um alles in der Welt, stellt man sich mehrere Stunden in einer Schlange an, um zehn Minuten Spider-Man auf der PS4, zocken zu können? Weshalb campiere ich den drei Stunden vor einer Call of Duty Booth, bei der man nur ein 20 Minuten Gamplay zu sehen bekomme (Zugegeben, dass ist das extremste.)

Because, It’s a fan thing!

Manch standhafte*r Gamer*in, standen beinhart bis zu drei Stunden, für eine kurze Runde Super Smash Bros Ultimate an. DREI STUNDEN! Zum Verständnis: Die Gamescom öffnet um 09.00 Uhr morgens und schließt um 20.00 Uhr abends.
Bei FIFA 19, Battlefield V, Kingdom Hearts 3 oder das zuvor erwähnte Spider-Man, sah die Sache nicht viel anders aus. Trotzdem! Auf der GC gilt das Motto: Wir sind hier, um zu zocken! Am besten, auf die Games auf die wir hyped sind!

Einigen Besuchern konnte ich aber auch, ihre Festival-Erfahrung entnehmen.
Powerbanks, Nintendo Switch Lan-Partys, Sitzgelegenheiten aus Pappe und Campingstühle waren keine Seltenheit. Für das richtige Festival hätten nur noch Zelte, Doesnbier und "Ravioli" gefehlt.

Die absoluten Pros habe ich beim Destiny 2-Stand kennengelernt habe. Die Crew, bestehend aus zehn Kölner haben sich ein Buddy-System überlegt, bei dem jeder einmal als Stand-in in Warteschlangen oder "persönlicher Lieferando-Fahrer" einspringen musste. Sie haben sich im Vorfeld überlegt, welche Titel oder Messestände sie erkunden wollten und haben sich zielsicher aufgeteilt. Voller erstaunen, habe ich allen die Hand schütteln und meine Begeisterung bekennen müssen.

Also was lernen wir aus der Geschichte? Mit der Macht der Freundschaft, Schuheinlagen und vielen Dehnungsübungen kommen alle ans Ziel.

Und an alle, die sich charmant vordrängeln wollen: Lasst es bleiben! Das geht nicht gut für euch aus! Mit wartenden, hangry, hyped Gamer ist nicht gut Kirschen essen!